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Östersund
20./21.5
Brücke nach Östersund     Stadtkirche   Rathaus   rundum noch Schnee   Yxkaftkälen     2 Wochen Inlandsvägen  
Do 20.5.
Die Nacht im Zelt war erträglich. Die ersten 30 km auch. Aber dann hatte die Straße wieder NNW-Richtung und der volle kalte Gegenwind hielt praktisch den ganzen Tag an. Insofern waren die 145 km bis kurz vor Östersund eine außerordentliche Leistung. Es war saukalt mit Schneeschauern - zum Glück nicht zu lang. Es kam auch kein Bäcker oder irgendein Lanthandel, so dass ich erst spät mir in eine Butik einen Kaffee mit 2 Stückchen als Abendbrot genehmigen konnte. Der letzte ICA war wegen Himmelfahrt schon um 17 Uhr geschlossen und so habe ich einfach auf dem Grundstück einer Kirche mein Zelt aufgeschlagen.
Freitag 21.5.
Ich kann wirklich nicht mehr zelten: es ist zu kalt. Ich musste mich regelmäßig wenden, damit immer eine andere unterkühlte Körperseite nach unten kommen konnte, wo sie wieder zum Leben erwachte.
In Östersund, das ich nach 1½ Stunden etwa um 8 Uhr erreichte, zeigte das Thermometer 4°C. Draußen waren es bestimmt noch weniger. Das Jamtli Vandrarhem war leider ausgebucht. Die sehr freundliche Frau an der Rezeption nannte mir eine Alternative in Bahnhofsnähe. Das Hostel sah aber samt Umgebung so wenig ansprechend aus, dass ich mich für den Campingplatz entschied. Ein Zimmer 310 Kronen. Sowas mache ich jetzt anstandslos.
Ich dusche und mache mir erstmal viele Tassen heißen Tee. Dann fahre ich in die Läns Bibliothek, dann da soll es laut Rezeption gratis Internetzugang geben. Gibt es auch, aber immer nur für eine halbe Stunde. Ich bin auch gleich dran.
Dann Essen einkaufen, kochen, essen, essen: eine wenig gute Tiefkühlpizza, vorher aber eine sehr s(ch)macklige Thailandsk Curry Kyckling Suppe und danach Nudeln mit Butter, Fondor und Muscheln in Vatn (aus der Büchse). Danach Fresskoma und Nachholschlaf. Dann Stadtrundfahrt und Absuchen aller Kaufhäuser nach Handschuhen und Mütze. Aber Warenhäuser sind hier alle sowas wie Forum Steglitz mit zentralem und gut besuchtem Café, Smörgas, Mat Zentrale etc. Auch in einem Farben-/ Handwerksgeschäft finde ich keine (Arbeits)handschuhe und auf meine Fragen nur ein Gibt's-nicht.
Schließlich finde ich in einer Ecke eines Intersport Geschäfts Handschuhe und Kappe für zusammen 500 Kronen. Alle anderen sonst gut bestückten Bekleidungs- und Sportartikelhäuser hatten Somme-, Bade-, Picknick- u. dergl. Sachen. Wie sieht bei denen der Winter aus, wenn jetzt der Sommer werden soll?
Nach glücklichem Einkauf genehmige ich mir eine gegrillte Wurst von der Straßenbraterei (nie wieder!) und anschließend in einer Konditorei ein süßes Stück mit Kaffee und guter Sahne - von dem so viel wie man will.
Zum Schluss gucke ich noch am Automaten am Bahnhof, wie lange eine Zug nach Malmö braucht (7:00 - 22:??) und was das kostet (557,- SEK sehr günstig!).
Aber mit meiner Ausrüstung und dem Vorsatz, im Norden Stugas zu nehmen, habe ich jetzt nur noch die Ziele nach vorne abzustecken.
Ein Anruf zu Hause ist technisch erfolgreich, inhaltlich weiß ich dann, dass Johanna und Markus sich getrennt haben und sie nun auch das Charly-Pferd nicht mehr hat.
Meine Zielroute sieht jetzt so aus: Östersund - Arvidsjaur (ca. 4 Tage). In Arvidsjaur, das etwa auf der Höhe des bottnischen Meerbusens-Ende liegt, will ich entscheiden, ob Jokkmokk Ziel wird, oder ob es quer rüber nach Finnland geht.
Samstag 22.5.
Komme erst spät um 9Uhr 30 nach einem ICA Einkauf los und fahre viele Umwege, um einen Ausgang aus der Stadt zur RV45 zu finden, der für Räder zugelassen ist. Dann geht aber alles flüssig. Weniger Gegenwind, keine Regen, nur wenig Schneeschauer. Aber am Ende kriege ich keinen Campingplatz mehr. Fahre also bis Hoting (150 km) und nehme die billigste Stuga für 375,- Kronen. Dies wird dann der Spitzenpreis für Übernachtungen auf der ganzen Reise werden.
Leider habe ich mich mit Jeans auf einen harzigen Baumstumpf gesetzt. Jetzt wasche ich mit Rei und Handwaschpaste vergeblich auf der Hose rum. Todmüde, essen, Ende.

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