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Campobasso - Pisa mit der Bahn
Montag 3.10.
erste Appenin-Berge   Dörfer immer oben   im Appenin bei Regen   Atombomben freie Zone   frei fürs Kapital  
Es regnet. Ich muss liegend im Zelt abwarten, bis der Regen etwas nachlässt. Dann irgendwie die trockenen Sachen im Zelt in die Taschen kriegen, die draußen am Rad hängen. Das Problem zeigt sich verschärft, weil das Zelt inzwischen im Matsch steht. Dies war gestern aben das einzig ebene Stück, das ich ausmachen konnte. Das Zelt kann ich zum glück als Ganzes an eine steinige, abschüssige Stelle setzen, nachdem es leer ist und sort zusammenpacken. Ich selber bin natürlich inzwischen nass, was aber wegen des starken Regens noch bis Campobasso dann auch nichts mehr ausmacht.
Zu meiner Überraschung hat die Stadt einen Bahnhof und ich bin entschlossen, endgültig abzubrechen, weil schon in dieser Höhe Nebel und Wolken alles mehr oder weniger unsichtbar machen.
Es gibt tatsächlich einen Zug mit Radbeförderung nach Rom. Ein kleines Kunststück vollbringe ich, indem ich in einer Ecke der Bahnhofshalle die klatschnassen Klamotten gegen trockene incl. Unterhose austausche.
In einer Regenpause ergänze ich meinen Proviant, was sich noch als sehr vorausschauend erweisen wird. Natürlich scheint gerade die Sonne, als der Zug Richtung Rom den Bahnhof verlässt. Mich beruhigt aber, dass im weiteren Verlauf der Fahrt bestenfalls die nebelverhangenen Berge zu sehen sind. In der Ebene vor Rom (ab Cassino) schein zwar schon wieder Sonne, aber die Berge rechts und links sind tief wolkenverhangen.
Da eine Abfahrtstafel von Roma Termini im Bahnhof von Campobasso aushing, konnte ich feststellen, dass ich am Abend noch Anschluss nach Pisa mit einem 'Regionale' habe und löste noch dorthin ein Ticket. Ankunft 22:30 - mal sehen, was sich dort ergibt.
Ich fühle, dass nach diesen 2 Wochen Leisure-Urlaub auf Korfu die Wiederaufnahme der Radreise nicht gelingt. Es ist wie wenn ich eine zweite Reise bald nach einer erfolgreich beendeten beginne. Die Motivation ist dahin, nachdem das Ziel Korfu erreicht war. Die Motivation, die einem auch die mühevollen oder unangenehmen Seiten einer solchen Reise ertragen lässt.
Das Eisenbahnfahren mit Rad scheint einfach in Italien zu sein. Alle Züge, die Räder mitnehmen, sind in den Abfahrtstafeln mit dem entsprechenden Rad-Symbol gekennzeichnet. Die 24-Std. Radkarte kostet € 3,50 und die Fahrten z.B. Rom-Pisa (336 km) kostete € 15,44. Das Radabteil war immer vorn bei der Lokomotive. Mit Packtaschen war es nur schwer zu entern, aber kaum jemand nahm außer mir das Rad mit. Die Züge waren von den größeren Städten - erst recht im Berufsverkehr - ziemlich voll. Aber auch die 'Regionali' fahren schnell und halten nich allzu oft. Ich habe kaum jemanden im Zug essen gesehen. und hatte etwas Problem mit meinen aufwendigen nicht vorbereiteten Broten. Es gibt Fahrkartenautomaten, die deutsch und englisch vorwählen lassen.

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