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Donji Vakuf - Mostar
Donnerstag 8.9.
  Humanitarian Aid   verlassene orthodoxe Kirche   Makljen Pass      
Der Muezzin weckte um 6:30.
Der Pass, vor dem ich gestern noch Bammel hatte, war gar nicht so schlimm. Dafür hatte ich wieder großartige Aussichten und Abfahrten. Vor Mostar war der Verkehr leider wieder heftiger, aber im übrigen war es eine wunderschöne Etappe.
Nach dem (sehr bescheidenen) Frühstück im Hotel ging ich zu dem Friseurladen, den ich gestern entdeckt hatte. Ein Mann, der davor seinen Kaffee trank, machte mir klar, dass dieser nur für Frauen sei. Er brachte mich zu einem Friseur, dem er auch erklärte, dass ich Haare und Bart kurz haben möchte und dass auch die Maschine einzusetzen sei.
Der ganze Spaß kostete mit 3 KM = 1,50 € und der Erfolg war durchschlagend. So kurz hatte mich Irmhild noch nie geschoren.
Unterwegs stellte ich fest, dass eine Speiche am Hinterrad gebrochen war - natürlich die Ritzelseite. Ein längerer Reparaturversuch mit der Notspeiche brachte nichts. Ich werde morgen also eine Werkstatt suchen, was nicht schwer fallen dürfte, weil ich Ritzelabzieher dabei habe und nur einen 24-mm Gabelschlüssel brauche. Da kann ich in jede Autoreparaturklitsche gehen, die es hier en masse gibt.
Mostar erreiche ich erst bei Einbruch der Dunkelheit, was aber schon um 19:00 passiert. Pension oder Zimmer finden war schwer. Mostar ist eine große Stadt und niemand konnte mir etwas raten außer Hotels. Eins davon mit Zimmerpreisen von € 82,- aufwärts. Aber an der Rezeption eines dieser 4-Sterne Hotels bekam ich eine Stadtübersicht und den Hinweis, es mehr in der Altstadt zu versuchen. Auf dem Weg dorthin, gleich 2 Ecken weiter gab es Pensionen für € 15,- mit Frühstück.
Dann ging ich noch in ein Restaurant quasi nebenan und wurde dort mit soviel Fleisch, aber auch wieder bestem Tomaten- und Zwiebelsalat überschüttet, dass ich das erst nach 3 Tagen kurbeln wieder runter habe.
Übrigens kaufte ich unterwegs an der Straße bei einem kleinen Jungen, der schnell herankam, als ich bei einem Stand mit Pflaumen anhielt, die köstlichsten, reifen, schmackhaftesten, festen Pflaumen wie ich sie vielleicht noch nie gegessen hatte.
Da ich in Bosnien das meiste in Euro bezahlt habe, werden diese mir langsam knapp. Ich brauche ja auch noch welche für Albanien, da ich dort nicht mit Bankomat rechnen kann.
Etwas stärker spüre ich jetzt - viele Stunden danach - eine Blessur, die ich mir einfing, als ich an einem Auto-Stau am Stausee rechts vorbei fuhr und irgendjemand plötzlich die Tür aufmachte und mich damit zu Fall brachte. Da war ich zwar selber schuld und fuhr danach immer nur links an Schlangen vorbei. Glück hatte ich trotzdem, denn diesmal war nichts am Rad kaputt.

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