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Von Jütland über Fünen und Seeland nach Schweden
9.5. - 11.5.
Die Fähre von Jütland   gleich daneben   Zelten direkt am Strand neben der Anlegestelle der Fähre   die Mühle von 1864 renoviert   liegt direkt an der Ostsee   Nachtplatz   innen im Schloss   Schloss bei Roskilde  
Sonntag 9.5.
10 Uhr Abfahrt nach Eckernförde- Schleswig. Mehr als eine Stunde Irrfahrt, um den Ausgang für Radfahrer nach Flensburg in Schleswig zu finden: man muss Richtung Schleswig-Idstedt fahren.
In der Nähe von Idstedt besichtige ich die sog. Idstädter Räuberhöhle, ein Steinzeitgrab.
Das Wetter und die Strecke werden danach sehr schön (es sind Teile der sog Ochsentour, die wir in Holzbunge im Museum vorgeführt bekommen hatten).
Am Ortsende von Flensburg erwarte ich die dänische Grenze. Diese kommt aber nicht, weil ich einem Hinweisschild für einen Radweg nach dem dänischen Ort Broager gefolgt bin, der gut in meiner Richtung nach Osten liegt. Irgendwo auf diesem Radweg habe ich dann unbemerkt die dänische Grenze überschritten.
Gegen abend komme ich auch in Finshov an, wo die Fähre von Jütland nach Fünen (Bøjden) abgeht. Für € 10,- komme ich auch auf Fünen an, wo ich direkt neben dem Anlegeplatz der Fähre am Strand mein Zelt aufschlage. (127 km)
Montag 10.5.
Ab 6:30 geht's los, bis der erste offene' Bäcker in Gisläv kommt. Vorher kann ich problemlos mit der MasterCard 500,- dän. Kronen aus einem Automaten ziehen.
Fünen ist schnell durchquert. In Nyborg gibt es keine Fähren mehr nach Seeland, wie mir ein Mann erklärt. Ich muss für DKK 100,- eine Station mit der Bahn über Brücke und Tunnel den großen Belt überqueren. Die 1. Station ist Korsør.
Die Radwege sind durchweg breit und ununterbrochen. Nur ist z.B. von Sorø nach Roskilde die Wegfindung schwierig, weil auf den Radwegen die weiter entfernten Richtungen nicht angegeben sind und die Radwege so weit von den Autostrassen entfernt sind, dass man Richtungsangaben nicht mehr erkennen kann. Ein Problem, auf das ich noch häufig stoßen werde.
Mittagessen mit Zelttrocknung erledige ich an einer Kiesgrube mit Baggersee. Ein schöner Platz am Hafen in Roskilde mit Bänken lädt zum Abendessen ein und zur Beobachtung der Freizeitgestaltung einiger Roskilder, die vorwiegend mit Hunden erfolgt. Danach finde ich einen Rastplatz auch mit Bank und zelte dort.
Di 11.5.
Im Zelt kann ich nie so lange schlafen. Also bin ich um 5 Uhr aufgestanden. Vor dem nächsten Bäcker in Fredensborg kam ich nach Hillerød in ein grandioses Schloss, durch das der markierte Radweg direkt hindurch führt. Eine Frau beim Kaffee beim Bäcker spricht mich an und erzählt von ihren Radtouren früher z.B. nach Rom. Sie weiß, dass die anstehende Prinzenhochzeit hier ganz privat in der Nähe gefeiert wird und mir wird klar, was ich um 1-2 Tage verpasst habe.
In Helsingør finde ich eine billige Fähre nach Helsingborg (Schweden): im Vergleich mit der Bahnübersetzung gestern bin ich mit DKK 15,- sehr zufrieden. Natürlich ist die Fahrt nur sehr kurz, so dass ich das Krabbenbrötchen mit Kaffe für die Rest-DKK kaum vertilgen kann. Endlich bin ich in Schweden. Mit der Fähre Grena-Varberg hätte ich allerding wahrscheinlich einen Tag eingespart.
Am Strand hinter Helsingborg trockne ich das Zelt und lasse dabei wohl meine Radbrille irgendwo fallen. Das merke ich nach einer Viertelstunde Fahrt bergauf. Also wieder zurück. Sie liegt noch da, wo ich sie vermute. Dann wieder bergauf. Die Brille ist absolut notwendig - nicht nur wenn es kalten Wind gibt, sondern, weil in dieser Jahreszeit häufig irgendwelche Blütenteile massenhaft die Strasse queren und später erst wegen der Insekten.
Helsingborg hatte eine ansehnliche Burg und eine schönes Stadtzentrum geboten. MasterCard funktioniert hier wie später auch in allen anderen Ländern problemlos für die Bargeldgewinnung. Wieder komme ich aus der Stadt kaum heraus, weil alle Wegweiser, die mir zusagen auf Autobahnen führen.
Vor Bostad mache ich Pause in einer großen Bushaltestelle. Ein Chilene, der hier verheiratet (3 Kinder) ist, spricht mich an und erzählt u.a., wie hier an der E6 im Sommer die Polen (und/oder andere dieser Neueuropäer) die (ausländischen) Campingwagen und -mobile ausrauben. Er erzählt begeistert seine Hannovermesse-Erlebnisse und wie despektierlich die Schüler sind: er ist u.a. Spanischlehrer. Unbedingt müsse ich nach Ullared: dort kann man alles billiger einkaufen. Alle würden dahin fahren. Ich überlege angestrengt, was ich an meiner Ausrüstung noch ergänzen kann..
Die Gegend ist stark hügelig. Ich komme beim bergabfahren auf bis zu 60 km/h, bergauf dafür manchmal nur auf 7 km/h. Leider gibt das kein Mittel von etwa 30 km/h, sondern, wie ich mühsam im Kopf mir darstelle,
Gesamtstrecke : (Abwärtsstrecke : Abwärtsgeschwindigkeit + Aufwärtsstrecke : Aufwärtsgeschwindigkeit).
Also für die obigen Geschwindigkeiten und z.B. je 1 km bergauf bzw. bergab: 2 : (1 : 60 + 1 : 7) = 12,53 km/h . Frustrierend!
Der Chilene meinte, am Strand käme ich weiter an der Küste nach Norden. Ich finde aber die Strandstrasse nicht, erreiche über Feld- und Pferdewege eine näher zum Strand gelegende Strasse, die mich aber nicht nach Norden führt. Ich gebe auf und gehe auf einen großen Campingplatz, dessen Rezeption schon geschlossen ist. Ein Angestellter aus einem Nebengebäude, gerade beim Wegfahren, öffnet noch einmal und ich bezahle für Servicekarte und Zelt SEK 110,-.
Äußerst angenehm, mit der Servicekarte die geheizte Dusch/WC-Anlage öffnen und nutzen zu können. Nicht weniger angenehm im ‚'Gartenhaus' mit Tisch und Bank im Sitzen zu Abend essen zu können.

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