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oben rum von Schweden nach Finnland
26. - 28.5.
Badestrand von Palsträsk   Kyrkstaden bei Gammelstad     die Ostsee erstmals wieder bei Haparanda  
Mi 26.5.
Jetzt bin ich aber schwer von meinem direkten Weg nach Lulea (156 km) aufgehalten worden. Nach 100 km bei Palsträsk kam nämlich zur Sonne, die schon mittags schien, ein See mit Badeanlage: Umkleidekabine, (unbewirtschaftetem) Strandkiost mit Veranda und Tisch-Bänken, Plumpsklo. Da entscheide ich mich, genau hier zu bleiben und in der Umkleidekabine zu übernachten. Ich sitze also entspannt - schon umgezogen, mit den Beinen im sehr kalten Wasser gewesen - auf der Veranda und spiele Mundharmonika. Nur schade, dass man von der nahen Strasse, die ab und zu vorbeifahrenden Autos hört.
Überhaupt war der Unterschied zwischen Arvidsjaur und Älvsbyn (80 km) denkbar krass. Es gibt wieder Wiesen und Äcker. Die Wiesen sind grün, es gibt mehr Häuser - und mehr Verkehr.
Do 27.5.
Fast hätte ich heute 200 km machen müssen, denn in Kalix (IT-Kommun) 50 km vor Haparanda gab es kein Vandrarhem - so sehr sich die Angestellten einer Pizzeria (med Rum för 520,-) auch bemühten. Also hätte ich die 50 km bis Haparanda noch schaffen müssen. Glücklicherweise kam aber 20 km nach Kalix und nach einem Schwächeanfall ein Campingplatz bei Sangis mit Rum für 300,-, den ich auf 250,- runterhandeln konnte. Er ist sehr schön.
Geduscht, gegessen, 2 mal Tütensuppe 'Tandoori chicken' und viele Tassen Tee. Ich muss wirklich zusehen, dass ich sowas immer vorrätig habe, denn wie z.B. hier auf freier Flur hätte ich nichts mehr kaufen können. Für's Frühstück soll's auch noch reichen.
Mit ziemlicher Sicherheit ist das mein letzter Abend in Schweden. Die 30 km bis Haparanda (das wir schon beim Bergner Paul in der Schule als Universitätsstadt durchgenommen haben - ebenso wie Lulea, das ich heute vormittag mit einem Cafébesuch beehrte) - diese 30 km zählen schon nicht mehr.
Übrigens, aus Lulea rauszukommen mit einer ungefähren Richtung NO war ja noch leicht. Aber dann brauchte ich viele km hin- und zurück, um darauf zu kommen, dass es keine Alternative gibt als die Autobahn E4.
Bei diesen Umwegen kam ich auch am UNESCO Weltkulturerbe vorbei: die Kyrkstaden von Gammelstad. Dagegen war ja die Kyrkstad von Wilhelmina, wo ich übernachtet hatte, minimal. Ein ganzes Dorf um die schöne, alte, dicke Kirche herumgruppiert und kaum touristisch verbaut.
Der Verkehr auf der E4 ist schon lästig. Aber dafür kann ich hin und wieder die Fjorde zum Meer hin sehen. Beeindruckend auch die riesigen Ströme (Lule älv, Rane älv, Kalix älv und morgen sicher der größte, Torne älv). Bemerkenswert auch die hohe Fliessgeschwindigkeit so kurz vor der Mündung (auch das lernten wir vom Bergners Paul).
Das Klima ist merklich wärmer, obwohl ich wahrscheinlich heute meinen nördlichsten Punkt erreicht habe. Das nahe Meer wirkt sich ausgleichend aus. Ich bin sogar - bis auf morgens - ohne Handschuhe und Mütze gefahren und habe mittags keine Jacke gebraucht.
Die Nacht in der Umkleidekabine war dafür wieder saukalt, obwohl ich mit Jacke geschlafen habe. Dafür geht's ja ab morgen mittag nach Süden. Ich muss mich nur noch für eine Route in Finnland entscheiden.

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